Wir erinnern daran, dass die Initiative aus Erfahrungen der kirchlichen Hilfswerke in ihrem langjährigen Einsatz für die Menschen in anderen Ländern entspringt und von kirchlichen Allianzen (und nicht primär von politischen Parteien) lanciert wurde. Wir verzichten aus Respekt vor andersdenkenden Kirchgemeindemitgliedern darauf, die Initiative finanziell (mit Steuergeldern) zu unterstützen, laden aber die Bevölkerung ein, sich mit der Initiative engagiert auseinanderzusetzen. Wir unterstützen als Kirchenpflege das Anliegen der KOVI voll und ganz im Bewusstsein, dass Fragen der Umsetzung diskutiert werden. Wir verweisen auch auf die Stellungnahme der EKS (siehe unten am Ende des Beitrags).
Die Kirchenpflege unterstützt die Anliegen der Initiative und lädt die Bevölkerung ein, sich mit ihr engagiert auseinander zu setzen. Das sind unsere Beweggründe:
Die Initiative wurde zu einem gewichtigen Teil von kirchlichen Hilfswerken ausgearbeitet und getragen und nicht von politischen Parteien. Aufgrund ihrer langjährigen Erfahrung mit Menschen in Ländern des Südens sind sie zur Überzeugung gelangt, dass Konzerne bisher nicht genügend in die Verantwortung genommen werden können. Seit Jahren haben die Hilfswerke versucht, im Dialog mit Unternehmen die dringend nötigen Verbesserungen für Menschenrechte und Umweltschutz zu erreichen. Leider vielfach mit ernüchternden Ergebnissen. Darum haben sie diese Initiative lanciert.
Als Kirchgemeinde unterstützen wir seit Jahren die Arbeit der kirchlichen Hilfswerke finanziell und auch mit den Kampagnen zur Verbesserung der Lebensumstände von Menschen in den Ländern des globalen Südens. Immer wieder wurde dabei auch sichtbar, dass persönliches Umdenken und Handeln die grossen Probleme im Bereich von globaler Produktion und Handel nicht genügend beeinflussen kann.
Die kirchliche Unterstützung für das Anliegen ist ökumenisch beispiellos abgestützt: Neben dem VFG (Verband Freikirchen Schweiz) stehen auch die Schweizer Bischofskonferenz, die Evangelisch-reformierte Kirche Schweiz, die Schweizerische Evangelische Allianz (durch ihre AG Interaction) sowie dutzende christliche Organisationen hinter dem Anliegen. Eine so breite politische Stellungnahme der Kirche sucht ihresgleichen.
Im National- und Ständerat wurde leider ein erster Gegenvorschlag zur Initiative abgelehnt. Die Initianten wären bereit gewesen, ihre Initiative zu Gunsten dieses ersten Gegenvorschlags zurück zu ziehen. Dieser Gegenvorschlag hätte Bedenken betreffend Umsetzung der Initiative Rechnung getragen, ohne deren Anliegen über Bord zu werfen.
Der jetzt von den beiden Räten angenommene Gegenvorschlag verwässert jedoch die Anliegen der Initianten soweit, dass keine griffigen Handlungsmöglichkeiten mehr bleiben. Nachdem der Kompromissvorschlag abgelehnt wurde, bei dem beide Seiten auf ihre Maximalforderungen hätten verzichten müssen, kommt die Initiative nun zur Abstimmung.
Aus Respekt vor andersdenkenden Kirchgemeindemitgliedern verzichten wir darauf, die Initiative finanziell (mit Steuergeldern) zu unterstützen. In Übereinstimmung mit der Stellungnahme der EKS (Evangelische Kirche Schweiz) tragen wir jedoch die Initiative mit und informieren über deren Anliegen.
Rat des Kirchen~bundes unterstützt die Konzern~verantwortungs~initiative
Hier finden Sie weitere kirchliche Stimmen und Unterstützende: